Martin Puffer ist durch die Fluchtbewegung im Jahr 2015 zur Freiwilligenarbeit gekommen. Er hat damals in der Münchner Bundesstraße, Nahe der Grenze zu Freilassing, gearbeitet und hat vor seinem Bürofenster die Geflüchteten vorbeiziehen sehen. Er wollte nicht wegsehen sondern etwas beitragen und hat sich daraufhin in der Flüchtlingshilfe bei der Grundausgabe engagiert.
Seit zwei Jahren hilft er im Haus Franziskus, der Notschlafstelle der Caritas. Als schlafender Nachtdienst unterstützt er als Notfall-Backup den Nachtdienst und macht am Morgen das Frühstück. Bei der Zertifikatsverleihung des Werkzeugkoffer für Freiwillige unterhalten wir uns mit ihm darüber, wie bereichernd sein freiwilliges Engagement für ihn ist.
Wenn ich mir etwas Gutes tun möchte, dann… spaziere ich um den Holzöstersee. Das ist der schöne See, an dem ich wohne.
Meine Inspiration mich freiwillig zu engagieren war… 2015
Ohne mein freiwilliges Engagement würde mir fehlen… es ist mittlerweile ein Teil meines Lebens. Es bereichert mich sehr.
Mein freiwilliges Engagement ermöglicht mir… in ganz andere Welten einzutauchen. Es ist eine besondere Erfahrung im Haus Franziskus. Ich gehe immer mit einem guten Gefühl raus, so traurig die Geschichten auch oft sind.
Diese Erfahrung aus meiner Freiwilligenarbeit hat meine Persönlichkeit oder meine Einstellung geprägt… das ist eine Geschichte, bei der ein Mann im Haus Franziskus in die Küche gekommen ist, um sich seinen Kaffee selbst zu holen. Das ist normalerweise ein No-Go, der darf eigentlich nicht rein. Ich habe ihn gewähren lassen und er hat dann zu mir gesagt: „Das, was du selbst erledigen kannst, mute keinem anderen zu“. Diese Worte haben mich sehr bewegt.
Meine größte Herausforderung bei der Freiwilligenarbeit war… im Jahr 2015 nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo in Paris. Ich habe damals in der Gewandausgabe der Caritas mitgeholfen. Es war eine sehr angespannte Situation mit hohen polizeilichen Sicherheitsvorkehrungen. Die Geflüchteten wurden einzeln in Begleitung der Polizei zur Grundausgabe vorgeführt. Die anderen Geflüchteten haben draußen in Reih und Glied gewartet. Das waren Menschen, die ohne alles gekommen sind, nur mit einem Plastiksackerl in der Hand. Wir haben sie eingekleidet, weil sie nichts mehr hatten. Um sie herum wurde alles von der Polizei abgeriegelt. Das war ein sehr tiefgehendes Erlebnis, das mir sehr in Erinnerung geblieben ist.
Mein schönstes Erlebnis war… auch im Jahr 2015. Wir freiwilligen Helfer haben viel mit den geflüchteten Kindern gespielt.
Wenn ich aus meinem freiwilligen Engagement rausgehe, dann… bin ich oft sehr demütig.
Mein Lieblingsmodul aus dem Werkzeugkoffer war… der Workshop „Erzähl mir aus deinem Leben. Ich hör dir zu! Biografiearbeit für freiwilliges Engagement“. Die Referentin war super!
Sind auch Sie interessiert an freiwilligem Engagement? Stöbern Sie gerne auf unserer Freiwilligenbörse nach aktuellen Einsatzmöglichkeiten, die Ihren Interessen und Talenten entsprechen
Fotonachweis: Josef Blaschko