Bereits 36 % der österreichischen Unternehmen leisten im Rahmen eines Corporate Volunteerings einen Beitrag zur Verbesserung der Gesellschaft. Warum Firmen Arbeitszeit spenden, damit sich Mitarbeiter*innen sozial engagieren, erfahren Sie im folgenden Blogbeitrag.
Zeit zu spenden ist die tragende Säule ehrenamtlicher Arbeit. Im Rahmen des betrieblichen Engagements unterstützen Unternehmen gemeinnützige Organisationen mit der Tatkraft oder Expertise ihrer Mitarbeiter*innen. Freiwilliges Engagement in Betrieben kann sowohl einmalig erfolgen, etwa bei Aktionstagen, als auch auf eine kontinuierliche Zusammenarbeit ausgerichtet sein. Unternehmen entscheiden, ob sie die betriebliche Freiwilligenarbeit individuell oder für Gruppen von Angestellten ermöglichen wollen. Freiwilliges Engagement in Betrieben hat viele Vorteile, ist steuerlich absetzbar und kann in diversen Formen stattfinden.
Arten des Corporate Volunteering
Praktische Tätigkeiten (Hands-on): Hierbei können Mitarbeiter*innen etwa handwerklich tätig werden, bei Veranstaltungen mithelfen, kochen, Bäume pflanzen oder die Freizeit für Klient*innen mitgestalten. Die Optionen für praktische Tätigkeiten im Rahmen des betrieblichen Engagements sind nahezu unerschöpflich und stellen eine beliebte Abwechslung zum sonstigen Arbeitsalltag dar.
Begegnungen: Besuchsdienste für Senior*innen, Ausflüge mit Klient*innen oder die Essensausgabe für armutsbetroffene Menschen sind einige Möglichkeiten, Zeit zu schenken und neue Bekanntschaften zu machen. Begegnungen mit Personen, die sich in weniger privilegierten Sitautionen befinden, erweitern den eigenen Horizont ungemein. Zudem gewinnt man neue Perspektiven und das gesellschaftliche Verantwortungsbewusstsein wächst.
Expertise (Skill-based): Diese Art betrieblicher Freiwilligenprogramme zielt auf die Entwicklung der gemeinnützigen Organisationen ab. Es gibt viele Möglichkeiten NGOs zu fördern, etwa durch die Unterstützung in den Bereichen Recht, IT oder Öffentlichkeitsarbeit, durch Beratung oder durch die firmenübergreifende Suche nach Lösungen und Innovationen. Auch die Adressat*innen gemeinnütziger Institutionen können sich durch diese Form nützliches Wissen aneignen, zum Beispiel im Zuge von Bewerbungstrainings.
Unternehmen leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag und profitieren auch selbst von ihrem Einsatz
Corporate Volunteering, betriebliche Freiwilligenprogramme, Employee Volunteering – unabhängig von der Bezeichnung zeigt betriebliches Engagement, dass auch Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Dies bewirkt eine Stärkung des Zusammenhalts und bringt zudem einige Vorteile für Firmen mit sich:
So führt das Engagement zu einer Verbesserung der Motivation und Zufriedenheit von Mitarbeiter*innen. Freiwillige Tätigkeiten ermöglichen es, in unbekannte Arbeitswelten einzutauchen, andere Wege zu gehen und dadurch neue Fähigkeiten zu entdecken.
Sie erweitern die Kompetenzen von Angestellten und tragen zur langfristigen Bindung von Mitarbeiter*innen bei. Außerdem sind betriebliche Freiwilligenprogramme überaus lohnend für das Teambuilding; man lernt sich fernab des betrieblichen Umfelds kennen, stärkt die Gemeinschaft und verbessert dadurch das Arbeitsklima.
Spannende Einblicke in neue Bereiche regen ebenso das Innovationspotenzial von Unternehmen an. Insofern können sich Angestellte neue Herangehensweisen, Wissen und Lösungsansätze für ihre hauptberuflichen Aufgaben mitnehmen.
Als positiver Nebeneffekt trägt Corporate Volunteering maßgeblich zum Imagegewinn von Unternehmen bei. Wer öffentlich Verantwortung übernimmt und ehrenamtlich an der Verbesserung der Gesellschaft mitarbeitet, das wird auch von Kund*innen und Mitarbeiter*innen geschätzt. Insofern fördern freiwillige Tätigkeiten von Angestellten auch die Kund*innenbindung. Betriebliche Freiwilligenprogramme sind zudem äußerst wirksam für die Öffentlichkeitsarbeit.
Vorsicht vor Bluewashing
So wichtig und profitabel Corporate Volunteering auch sein mag; manche Konzerne nutzen ihr soziales Engagement als Marketingstrategie, um sich moralisch reinzuwaschen oder Produkte zu verkaufen. Bluewashing täuscht Verbraucher*innen zielgerichtet: Der Fokus wird auf ein kleines, positives Detail gelenkt, um das Image der Firma zu verbessern. Die ethischen Botschaften stellen jedoch Worthülsen dar, die lediglich auf Gewinnmaximierung abzielen, während zahlreiche schädliche Praktiken verschwiegen werden.
Daher lohnt sich für Konsument*innen von vermeintlich fairen Produkten stets ein kurzer Faktencheck, ob höhere Preise tatsächlich Gutes bewirken oder ob diese hauptsächlich den Unternehmen zugutekommen.